Unsere Kirchen

In unserer evangelisch-reformierten Gemeinde verfügen wir über zwei Kirchen, die beide auf ihre eigene Weise eine besondere Atmosphäre besitzen.

Die Splittingkirche (Splitting rechts 255, 26871 Papenburg)

Das ältere Gebäude, die Splittingkirche, wurde 1912 errichtet und befindet sich am Papenburger Obenende am Splitting rechts 255 in Richtung Surwold.

Kirche Splitting

Die Marktkirche (An der Marktkirche 21, 26871 Papenburg)

Die in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts gebaute Marktkirche steht am Papenburger Untenende etwas versteckt. Man erreicht sie über die Friederikenstraße, indem man auf die Straße „An der Marktkirche“ (zugleich auch Zufahrt zum evangelischen Friedhof) abbiegt.

Reformierte Kirche Marktstrasse

Die Geschichte der evangelisch-reformierten Gemeinde in Papenburg

Gründung „Evangelisches Kirchwesen in Papenburg“

1858 gründen die Lutheraner eine Kirche in Meppen und ein Jahr später in Absprache mit den Reformierten ein „Evangelisches Kirchwesen“ in Papenburg. Die ostfriesische Gustav- Adolf- Stiftung sagt die Finanzierung einer gemeinsamen Kirche zu, die juristisch gleichberechtigt von beiden Gemeinden benutzt und verwaltet werden soll.

Da die reformierte Gemeinde noch keinen eigenen Pastor hat und damit juristisch nicht als Gemeinde handlungsfähig ist wird der große Kirchbau zunächst vertagt und ein Gottesdienstraum in der evangelischen Schule in der Friederikenstr. Nr.10 eingerichtet. Einmal im Monat gibt es auch einen reformierten Gottesdienst durch Pastoren aus Leer in Absprache mit dem für Papenburg zuständigen reformierten Superintendenten aus Lingen.

Erektionsurkunde und Bau der gemeinsamen Kirche am Hauptkanal

1868 ebnet eine Idee des preußischen Ministers für „geistliche Angelegenheiten“ in Berlin den Weg zum gemeinsamen Kirchbau- die Gründung einer juristisch handlungsfähigen reformierten Gemeinde per Erektionsurkunde. Jetzt erfolgt gleichzeitig, die Erarbeitung einer Erektionsurkunde und der Bau der gemeinsamen Kirche am Hauptkanal.

1870 wird die Kirche eingeweiht und die Erektionsurkunde vom Königlich Preußischen Consistorium zu Osnabrück ausgestellt.

Börgermoorer Kapelle neue Predigtstelle der reformierten Gemeinde

1903 bauen die Lutheraner eine Holzkapelle in Börgermoor an der Papenburger Straße. Diese Kapelle wird 1908 an die reformierte Gemeinde vermietet, da in Börgermoor mehr Reformierte als Lutheraner zur Kapellengemeinde gehören. In diesem Jahr wird die vom zuständigen Minister in Berlin genehmigte „Errichtung einer ständigen Pfarrkollaboratur“ in der reformierten Gemeinde in Papenburg mit Pastor coll. Friedrich Middendorff besetzt.

Neubau der Börgermoorer Kapelle am Splitting in Papenburg

1910 stellt Pastor coll. Hermann Klugkist Hesse fest, dass ein Neubau der Börgermoorer Kapelle dringend notwendig ist. Im Kapellenraum können die Gläubigen nicht mehr untergebracht werden. Er leitet mit dem Kirchenrat eine engagierte und umfangreiche Spendenaktion ein, das Spendenbarometer „Für Börgermoor“.

Die neue „Börgermoorer Kapelle“ wird aus roten Ziegelsteinen am Splitting in Papenburg gebaut und 1912 eingeweiht.

Wechsel vom emsländischen in den ostfriesischen Kirchenbezirk

Im Jahre 1920 beschließt die Gesamtsynode der Reformierten, dass die Papenburger Gemeinde vom emsländischen Kirchenbezirk in den ostfriesischen wechselt. Am Untenende in der gemeinsamen Kirche am Hauptkanal gibt es einen und in der „Börgermoorer Kapelle“ in der Regel zwei reformierte Gottesdienste.

In den folgenden Jahren gibt es manche Höhen und Tiefen in den Beziehungen zwischen der Untenender- und Obenender Predigtstelle und der ev. ref. und der ev. luth. Gemeinde. Einen eigenen reformierten Pastor gibt es nicht, auch wenn die Zahl der Gläubigen größer ist als in manchen ostfriesischen Deichgemeinden, die einen eigenen Pastor haben.

Der erste evangelisch-reformierte Pastor

Nach 83 Jahren erhält die reformierte Gemeinde einen „ Kombi-Pastor“ Es wird eine Pastorenstelle für die selbständigen Gemeinden Mitling-Mark und Papenburg mit Sitz in Papenburg eingerichtet. Der als Pastor coll. für Papenburg und Vellage zuständige Hans Wilhelm Heikens wird 1942 zum Inhaber dieser „Kombi-Stelle“ gewählt.

Auszug aus der gemeinsamen Kirche in die neue reformierte „Marktkirche“

Im Jahre 1962 stellt der reformierte Kirchenrat einen Bauantrag für eine eigene Kirche in der Nähe des Papenburger Marktplatzes. Die Gemeinde hat mittlerweile 600 Mitglieder. Die reformierte Marktkirche wird 1965 eingeweiht.

Parallel zum Auszug aus der gemeinsamen Kirche werden im Gesamtvorstand der evangelischen Gemeinde die Auszahlungsmodalitäten am gemeinsamen Kirchenvermögen und die Besitzverhältnisse an bisher gemeinsamen Grundstücken und Immobilien geklärt. Mit der Unterzeichnung der gemeinsamen Vermögensregelung am 22. Juli 1969 im Amtsgericht in Papenburg verliert auch die Erektionsurkunde ihre Gültigkeit.

Pastor Frieder Lenger wird 1977 als Nachfolger von Pastor Heikens gewählt. In seiner Amtszeit wird auch sprachlich aus der Börgermoorer Kapelle, die „Kirche am Splittingkanal“.

Nach einem Jahr Vakanz wird 2012 die Pastorin Bianca Spekker zur Nachfolgerin von Pastor Lenger gewählt.

Gemeindebezirk

Zur reformierten Gemeinde gehören außer in Papenburg auch die Mitglieder in den Orten Gehlenberg, Vrees, Börger, Hüven, Sögel, Spahnharrenstätte und Werpeloh sowie den Orten in den Samtgemeinden Nordhümmling, Dörpen , Lathen, der Stadt Werlte und Rhede

2012 hatte die Gemeinde Papenburg 1454 Mitglieder. Davon lebten in Papenburg einschließlich Aschendorf 886 Personen.

Auszug Katasteramt Papenburg 1911
Genehmigung Kollaburatur
Pressebericht Ems-Zeitung
1911 Herr und Frau Hesse
Küster Heiko de Boer